Fruchtsäurepeeling


Definition

Bei einem Fruchtsäurepeeling werden fruchtsäurehaltige Substanzen auf die Haut aufgetragen. Durch die chemische Wirkung der Substanzen lösen sich die oberen Hautschichten von den darunterliegenden Hautschichten ab. Es kommt zu einer so genannten Hautschälung. Ein Fruchtsäurepeeling kann dabei mit verschiedenen Säuren und Konzentrationen durchgeführt werden. Säuren mit einer schwachen Konzentration führen hauptsächlich zu einer Abschälung der obersten Hautschicht (Epidermis). Mit stärkeren bzw. höher konzentrierten Säuren können auch tieferliegende Hautschichten wie zum Beispiel die obere Lederhaut erreicht werden. Grundsätzlich gilt, je höher konzentriert die Fruchtsäure ist, desto stärker ist ihre Wirkung. Die Nebenwirkungen steigen jedoch auch mit der Höhe der Konzentration.

In der Dermatologie wird das Fruchtsäurepeeling-Verfahren auch als "Chemical Peeling" bezeichnet. Durch die chemischen Reaktionen der Fruchtsäure wird die Hautoberfläche abgetragen bzw. geschält. Dadurch werden alte und abgestorbene Hautzellen von der Hautoberfläche abgelöst. Auch Hornhaut kann auf diese Weise abgetragen werden. Die Haut wird durch diesen Vorgang quasi verjüngt. In der Fachsprache wird der Vorgang auch als Rejuvenation bezeichnet.

Nach einer Behandlung der Haut mit Fruchtsäure setzt der Wundheilungsprozess ein. Das bedeutet, dass sich die Haut wieder regeneriert. Dabei bilden sich an der Hautoberfläche neue Hautzellen und ein neues Bindegewebe. Auf diese Weise entsteht eine glatte Hautoberfläche und ein gleichmäßiges Hautbild.

Fruchtsäurepeeling Einsatzgebiete

Eine Fruchtsäurepeeling-Behandlung macht dann Sinn, wenn man Probleme mit dem Aussehen der Haut hat. So können mit dem Verfahren zum Beispiel Pigmentflecken, großporige Haut und Aknenarben gut behandelt werden. Zur zur Behandlung von Mitessern (Komedonen) und leichter Akne eignet sich das Verfahren gut. Ansonsten wird das Verfahren noch gegen Falten und allgemeine Hautalterung eingesetzt.

Personen mit sensibler Haut, entzündeter Akne oder mit einer akuten Herpesinfektion sollten hingegen eher auf eine Behandlung verzichten. Eventuell können hierbei jedoch andere Verfahren wie zum Beispiel die Mikrodermabrasion eingesetzt werden.


Arten von Peelings

Bei Fruchtsäurepeelings können verschiedene Fruchtsäuren eingesetzt werden. Teilweise kommen auch Kombinationen verschiedener Säuren zum Einsatz. Bei oberflächigen Hautproblemen wird meist ein Oberflächenpeeling durchgeführt. Dabei kommt eine relativ schwache Säure zum Einsatz. Die Schälung der Haut erfolgt dabei nur auf der Oberhaut, also auf der obersten Hautschicht. Ein Oberflächenpeeling eignet sich daher gut um oberflächige Hautprobleme wie zum Beispiel Pigmentflecken und leichte Aknenarben zu behandeln. Auch die Nebenwirkungen sind bei einem Oberflächenpeeling eher gering. Meist ist die Haut direkt nach der Behandlung leicht gerötet und auch ein wenig gereizt. Nach einigen Stunden sind die Rötungen dann aber meist schon wieder verschwunden.

Bei tiefen Hautfalten reicht ein Oberflächenpeeling meist nicht aus. Deshalb werden hier oft mitteltiefe und tiefe Peelings verwendet. Der Unterschied zum Oberflächenpeeling ist, dass hierfür eine stärkere Säure eingesetzt wird. Dabei wird nicht nur die Oberhaut abgetragen, sondern auch die darunter liegende oberste Schicht der Lederhaut. Dies wiederum führt zu einer starken Erneuerung der Haut. Deshalb können auch tiefe Hautfalten mit diesem Verfahren gut behandelt werden. Der Nachteil dabei ist, dass die Haut nach der Behandlung sehr empfindlich ist. Teilweise ist die Haut an den behandelten Stellen mehrere Tage lang gerötet. Auch die Lichtempfindlichkeit der Haut nimmt deutlich zu. Auch dieser Effekt kann mehrere Wochen bis Monate anhalten.

Bei Personen mit dunkler Hautfarbe ist das mitteltiefe bis tiefe Peeling generell nicht geeignet. Das liegt daran, dass die Haut durch die Behandlung teilweise dauerhaft aufgehellt wird.

Neben den Säuren die zur Schälung der Haut führen, werden oft auch Zusatzstoffe in die Peelings integriert. Die Zusatzstoffe können zum Beispiel zum Erweichen der Hornhaut beitragen. Auch Zusatzstoffe mit einer antibakteriellen Wirkung sind oft beigemischt.


Behandlungsablauf

Vor der eigentlichen Behandlung wird die Haut gereinigt und entfettet. Anschließend wird dann die Fruchtsäure auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Nach einer vom Hersteller vorgeschriebenen Einwirkzeit wird die Fruchtsäure neutralisiert und abgewaschen. Danach wird noch eine Pflegecreme zum Schutz der Haut aufgetragen.

Die Behandlung wird meist ambulant durchgeführt, eine Betäubung ist dabei nicht erforderlich. Während der Behandlung kommt es meist zu einem leichten Brennen auf der Haut. In der Regel verschwindet dieses Brennen nach dem Neutralisieren aber innerhalb von wenigen Minuten.

Bei einem Oberflächenpeeling sind meist mehrere Anwendungen erforderlich. Zwischen den einzelnen Behandlungen sollten zwischen 7 und 14 Tage liegen. Direkt nach der Behandlung ist die Haut in der Regen nur wenig gereizt. Sollten Schmerzen auftreten, so kann zusätzlich noch eine hautberuhigende Creme auf die behandelten Stellen aufgetragen werden.

Bei einem mitteltiefen und tiefen Peeling ist die Belastung für die Haut deutlich größer. Im Gegensatz zu einem Oberflächenpeeling wird hierbei jedoch auch die Regeneration der Haut stärker angeregt. Dabei bildet sich unter anderem neues Kollagen und Elastin im Hautbindegewebe. Vor allem tiefe Hautfalten können dadurch gut behandelt werden. Durch die starke Fruchtsäure die hierbei zum Einsatz kommt, ist nur eine einzige Behandlung notwendig. Nach der Behandlung und nach der Regenerationszeit wirkt die Hautoberfläche deutlich geglättet. Auch das Hautbild wirkt durch ein Fruchtsäurepeeling deutlich verfeinert.
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