Eigenfettbehandlung: Vor- und Nachteile


Körpereigene Substanzen verwenden

Unverträglichkeiten oder Allergien gegen Fremdmaterialien sind längst kein Einzelfall mehr. Sollen kleinere Defekte am Körper ausgeglichen werden, ist die Suche nach geeignetem Material häufig vergebens. Ganz gleich, ob eine Brustvergrößerung oder eine Korrektur kleiner Gesichtsfalten vorgenommen werden soll – die Verwendung von Fremdstoffen ist oft keine Option. Zu groß ist die Gefahr, dass der Organismus andere Substanzen abstößt.

Gefahrenherd körperfremde Substanzen

Materialien wie Silikonimplantate, Kollagen oder Hyaluronsäure sind Stoffe, die häufig in der Chirurgie zum Einsatz kommen. Allerdings können derartige Materialien längst nicht in allen Körperbereichen verwendet werden. Eine weitere negative Folge ist eine etwaig entstehende Materialermüdung, die schlimmstenfalls einer Austauschoperation bedarf. All diese Probleme werden mit einer Eigenfettbehandlung vermieden.

Unterschiedliche Anwendungsgebiete

Der Vorteil einer Eigenfettbehandlung besteht darin, dass eindeutig körpereigene Substanzen verwendet werden. Zu Beginn wurde die Behandlungsmethode ausschließlich zur Unterfütterung von Narben oder kleinen Falten genutzt. Bis heute wurden die Techniken so ausgefeilt, dass mittlerweile auch großflächigere Körperpartien mit Eigenfett behandelt werden können. Ein Paradebeispiel aus der ästhetischen Chirurgie ist die Korrektur nach einer brusterhaltenden Therapie nach überstandener Brustkrebs-Erkrankung. Dennoch ist die Eigenfettbehandlung keine klassische Therapiemethode für eine Brustvergrößerung. Vielmehr ist der medizinische Behandlungsansatz geeignet, um isolierte Konturdefekte nach einem folgenschweren Unfall bzw. einer Verletzung zu retuschieren. Im Rahmen von Voroperationen sowie bei der Behebung von Brustkorb- sowie Brustwanddefekten hat sich die Eigenfettbehandlung ebenfalls bewährt. Weiterhin sind klein- oder großflächige Narben und eingezogenes Narbengewebe mit dieser Methode sehr gut behandelbar. Als Anwendungsgebiet in der rekonstruktiven sowie ästhetischen Chirurgie ist eine Eigenfettbehandlung ein probates Mittel, um Lippen mehr Volumen zu verleihen sowie Falten aufzufüllen.

So funktioniert die Eigenfettbehandlung

Dennoch ist die Eigenfettbehandlung eine medizinische Vorgehensweise, die relativ aufwändig ist. Zu Beginn werden Fettzellen aus den Körperpartien entnommen, an denen das überschüssige Fett als störend empfunden wird. Unter Anwendung einer besonderen Methode werden die Fettzellen anschließend aufgearbeitet und während des gleichen Eingriffs in der gewünschten Körperregion eingesetzt. Daraufhin ist die Eigenfettbehandlung erfolgt. Damit möglichst viele der eingebrachten Fettzellen in die gewünschte Körperregion einwachsen, sollten sich Patienten nach dem Eingriff effektiv schonen. Bei viel Ruhe gliedern sich verhältnismäßig viele Fettzellen ins Blutsystem ein.

Dauerhaftigkeit und viel versprechende Resultate

Im Gegensatz zur Verwendung von Fremdmaterialien wird durch die Fettzellen eine Substanz genutzt, die dem Körper des Patienten entstammt und im Regelfall besonders gut verträglich ist. Die Gefahr einer Abwehrreaktion ist gering. Das Ergebnis dieser Methode lässt zumeist nicht lange auf sich warten. Haben sich die Fettzellen an der gewünschten Körperpartie festgesetzt, entsteht zumeist ein sehr dauerhaftes Resultat. Liegt ein spezieller Defekt, beispielsweise im Brustbereich, vor, passt sich das Eigenfett ideal der jeweiligen Körperregion an. Einziger Wehrmutstropfen: bis heute liegen noch keine aussagekräftigen Langzeitstudien zu den Auswirkungen der Eigenfettbehandlung vor.

Eine geringe Komplikationsrate

Komplikationen treten nach einer Eigenfettbehandlung relativ selten auf. Eventuell leiden Betroffene an Infektionen, Blutergüssen oder kleinen Verhärtungen. Fettabwanderungen, Empfindungsstörungen, Fettembolien oder Fettnekrosen sind ebenfalls im Bereich des Möglichen. Dennoch die Komplikationsrate nach einem Eigenfetttransfer vergleichsweise gering.
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