Weiße Zähne - Zahnbelag ohne Zahnarzt loswerden


Ein strahlendes Lächeln mit herrlich weißen Zähnen - Davon träumen viele und tun auch einiges dafür. Doch wie weit gehen die Möglichkeiten, um Zahnbeläge und Verfärbungen effektiv und ohne einen Besuch beim Zahnarzt zu entfernen? Können Hausmittel ihren Beitrag leisten oder richten sie mitunter auch Schaden an? Wie gut sind mechanische Hilfsmittel, um Zahnstein oder Beläge in den Zahnzwischenräumen zu beseitigen? Was leisten die handelsüblichen Zahnweiss-Zahncremes und Aufheller für die Zähne? Diese Fragen will dieser Beitrag genauer unter die Lupe nehmen.

Grundsätzlich soll vorweg gesagt werden: Hartnäckigen Zahnstein und stärkere Verfärbungen kann und sollte nur der Zahnarzt entfernen. Zudem ist gerade bei Verfärbungen abzuklären, ob nicht eine innere Ursache zugrunde liegt.


Weiche und harte Beläge

Zahnbelag ist nicht gleich Zahnbelag. Medizinisch wird unterschieden in weiche und harte Beläge. Weiche Beläge entstehen bei jedem Menschen. Speicheleiweiße und Drüsensekrete bilden einen dünnen, unsichtbaren Film auf der Zahnoberfläche und in den Zahnzwischenräumen. Dieser Film ermöglicht die Aufnahme von wichtigen Bausteinen aus der Nahrung, z.B. Vitaminen und Mineralstoffen wie dem zahnwichtigen Kalzium.

Hausmittel Weiße Zähne


Daneben siedeln sich auf diesem Film Bakterien durch den natürlichen Zersetzungsprozess an. Es entsteht eine weiche Plaque, die man auch mit der Zunge auf den Zahnoberflächen erspüren kann. Diese muss durch tägliches Zähneputzen und weitere Maßnahmen entfernt werden, da ansonsten immer mehr Bakterien und ihre Stoffwechselprodukte anhaften und ungünstige Prozesse anstoßen.

Weiche Beläge, die nicht beseitigt werden, mineralisieren sich mit der Zeit und es bilden sich harte Beläge, als Zahnstein bezeichnet, aus. Diese mineralisierten Beläge sind ohne mechanische oder elektronische Hilfsmittel nicht zu entfernen und können zu einer Reihe von Zahnproblemen, darunter Karies, Parodontitis, Gingivitis, führen. Nicht selten kommen noch unangenehme Verfärbungen, besonders an den Innenseiten der unteren Schneidezähne, hinzu. Zahnstein kann auch weit bis in die Zahnfleischtaschen hineinragen. Hier darf nur der Profi zur Beseitigung ran.

Zahnstein betrifft in der Regel jeden Menschen, denn gänzlich sind nicht alle weichen Beläge selbst bei hervorragender Zahnhygiene zu entfernen. Bei einigen ist er nur schwach ausgeprägt, bei anderen bildet er sich relativ schnell, je nach Veranlagung.

Innere und äußere Verfärbungen

Auch bei Zahnverfärbungen gilt es abzugrenzen. Verfärbungen können durch äußere Einwirkung entstehen, die sich als bräunliche, gelbliche oder dunkle Ablagerungen auf den Zähnen zeigen und sich im Zahnschmelz festgesetzt haben. Reichlicher Genus von Kaffee, Rotwein, schwarzem Tee oder Nikotin sind hier die bedeutenden Einflussfaktoren. Aber auch desinfizierende, antibakterielle Mundspülungen mit dem Wirkstoff Chlorhexidin können Verfärbungen bewirken.

Innere Verfärbungen haben ihre Ursache in Erkrankungen (auch Zahnerkrankungen), oder können durch Medikamente hervorgerufen werden. Diese Verfärbungen sind nicht oberflächlich, sondern sitzen in den tieferen Zahnschichten.

Die menschlichen Zähne sind grundverschieden und daher gibt es auch keine reinweißen Zähne von Natur aus. Einige haben einen helleren, anderen einen gelblicheren Grundton. Im Alter zeigt sich der Zahnschmelz dünner und das gelbliche Zahnbein scheint stärker durch. Es gilt also hier immer die eigene Veranlagung und die spezielle Situation genauer zu betrachten, bevor schweres Geschütz aufgefahren wird.

Die Basis für gesunde und gepflegte Zähne

Die richtige Zahnpflege ist das A und O und beugt weichen wie auch harten Belägen vor. Mindestens zweimal tägliches Zähneputzen nach dem Essen ist Pflicht, am besten mit einer weichen Zahnbürste und mit der optimalen Putztechnik. Die setzt am Zahnfleischsaum an und führt in einer „fegenden“ Bewegung an den Zähnen hinunter. Zahn für Zahn. Besonders effizient arbeiten elektrische Schallzahnbürsten (Ultraschall). Zahnseide, Interdentalbürstchen oder eine Munddusche sind für die Zwischenräume, in denen sich ebenfalls Beläge festsetzen, unerlässlich. Nicht zu vergessen ist die Zungenreinigung mit einer weichen Zahnbürste oder einem speziellen Zungenschaber. Eine gute Mundspülung rundet die Zahnhygiene perfekt ab. Bei ersten Anzeichen von härteren Ablagerungen haben sich manuelle Werkzeuge wie ein Zahnscaler oder ein Zahnsteinradierer bewährt, die jedoch zahnfleischschonend eingesetzt werden sollten.

Tipps:
  • Speisereste zwischen und auf den Zähnen immer direkt entfernen, entweder durch Ausspülen mit Wasser oder mithilfe von Zahnstocher, Zahnseide, Interdentalbürstchen.
  • Plaque-Färbetabletten, die frische und ältere Beläge durch unterschiedliche Färbungen anzeigen, sind ein probates Mittel, um die eigene Zahnhygiene zu kontrollieren und zu optimieren.


Hausmittel zur Entfernung von Zahnbelag und Verfärbung

Zahlreiche Hausmittel stehen im Ruf, die Zähne von hartnäckigen Belägen zu befreien und ihnen ein attraktives Weiß zu verleihen. Doch sind längst nicht alle der angepriesenen Mittel auch tatsächlich und individuell zu empfinden. Manche scheiden sogar ganz aus. Hier die beliebtesten im Faktencheck:
  1. Backpulver, Natron, Salz
    Sie sind die ultimativen Klassiker unter den Hausmitteln zur Beseitigung von fester anhaftenden Belägen und zur Aufhellung. Ihre Wirkung ist unumstritten, nicht jedoch die Anwendung auf den Zähnen. Alle drei Zutaten zeigen bei dauerhafter Anwendung einen starken Zahnschmelzabrieb, der die Zähne empfindlich und zu einer rauen Oberfläche macht, die Bakterien lieben. Der anfänglich positive Effekt, kehrt sich in das Gegenteil. Wer es dennoch probieren möchte, sollte die Anwendung nur einmal pro Monat durchführen.
  2. Nußschalen-Sud, Orangenschalen, Bananenschalen, Apfel Den Tipp mit dem Sud von ausgekochten Nussschalen findet man häufig in Ratgebern, allerdings ohne Erklärung, warum dieser Beläge entfernen kann. Orangeschalen zielen auf die enthaltene Fruchtsäure ab, die antibakteriell wirken soll. Auch Bananenschalten enthalten Fruchtsäure und vor allen Dingen sehr viel Fruchtzucker. Fruchtsäuren sind ungeeignet zur direkten Anwendung auf den Zähnen, da sie den Zahnschmelz angreifen.
    Der Apfel wird gerne als natürliches Zahnputzmittel empfohlen. Einerseits soll die Fruchtsäure den kalzifizierten Zahnstein anlösen, andererseits bewirkt das faserige Fruchtfleisch samt Schale den reinigenden Effekt. Gesund ist er und auch für zwischendurch eine kleine Reinigungshilfe. Nicht mehr und nicht weniger.
  3. Olivenöl, Kokosöl, Teebaumöl
    Diese Öle haben alle eine antiseptische und antibakterielle Wirkung gemeinsam. Zum direkten Auftragen auf die Zähne sollten sie jedoch nicht verwendet werden. So genanntes „Ölziehen“ bei dem das Öl durch die Zähne gezogen und anschließend ausgespuckt wird, ist unschädlich und bekämpft Keime. Teebaumöl wird als ätherisches Öl angeboten und darf nicht unverdünnt in den Mundraum gebracht wird. Es ist im richtigen Verhältnis mit einem Pflanzenöl zu mischen.
  4. Zitronensäure und Apfelessig
    Zitronensäure hat in der Tat eine leicht aufhellende Wirkung, ist aber zum Zähneputzen nicht angeraten, da die Säure den Zahnschmelz angreift. Gleiches gilt für Apfelessig. Ein Spritzer im Spülwasser ist sinnvoll, reduziert Bakterien und sorgt für einen angenehmen Atem.
  5. Salbeitee
    In der Kräutermedizin zählt Salbei zu den effektivsten natürlichen Pflanzen, wenn es um Zahnfleisch- und Rachenentzündungen geht. Das Putzen oder Gurgeln mit Salbeitee schadet nicht, es entfernt jedoch keine hartnäckigen Beläge oder hellt die Zähne auf.
  6. Wasserstoffperoxid
    Die Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff kommt bei der chemischen Aufhellung in der Zahnarztpraxis zum Einsatz. Die Substanz ist auch frei verkäuflich in unterschiedlichen Konzentrationen erhältlich. Ihre keimtötende, desinfizierende und stark aufhellende Wirkung verfehlt sie nicht. Von der Selbstanwendung ist jedoch dringend abzuraten, da das Putzen oder Gurgeln auch in verdünnter Form schwerwiegende Zahn-, Zahnfleisch- und Rachenprobleme mit sich bringen kann. Der Einsatz ist nur den Profis vorbehalten. Im Handel sind Bleaching-Produkte für den Hausgebrauch mit Wasserstoffperoxid seit 2012 verboten.
  7. Aktivkohle
    Die schwarze Medizinkohle, die Bakterien und andere Krankheitserreger an sich bindet, soll auch an den Zähnen wahre Wunder wirken. So die Theorie. Sie ist sowohl in reiner Form als schwarze Pellets oder Pulver sowie in Zahncreme verarbeitet erhältlich. Der hauptsächliche Effekt der Aktivkohle besteht beim Zähneputzen allerdings in der stark abschleifenden Wirkung der rauen Substanz. Deshalb wird vom täglichen oder dauerhaften Gebrauch abgeraten.
  8. Kurkuma
    Das Ingwergewächs mit den gelben Farbpigmenten, die nahezu alles färben, was damit in Kontakt kommt, soll die Zähne von unschönen Belägen und Verfärbungen befreien. Kurkuma wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt, jedoch gibt es keine Anhaltspunkte wie das Gewürz auf die Zahnaufhellung Einfluss nehmen soll. Vielleicht ist es der Glaube, der Berge versetzt? Jedenfalls bleibt die Zahnbürste nach dem Gebrauch von Kurkumapulver dauerhaft gelb verfärbt.

Mechanische Hilfsmittel zur Belagsentfernung

Weitaus effektiver zur Entfernung von leicht verhärteten Belägen sind mechanische Instrumente, die auch der Laie kaufen kann. Dazu gehören der Zahnscaler mit einer oder zwei gebogenen, scharfen Spitzen, um die harten Beläge besonders in den Zahnzwischenräumen und am Zahnfleischrand auszukratzen und der Zahnsteinschaber für die Oberflächen. Neu sind Zahnsteinradierer mit einer abgeschrägten Spitze, die aus einem speziellen Gummi mit abrasiven Partikeln besteht. Im Gegensatz zu Zahnscaler und Zahnsteinschaber ist dieses Instrument einfacher und gefahrloser für den Laien anzuwenden (einmal pro Woche und vor dem Zähneputzen). Die scharfen Zahnwerkzeuge erfordern hohe Achtsamkeit, Geduld und eine ruhige Hand, um Zahnfleisch und Zahndentin nicht zu verletzen.

Zahnweiß-/Bleaching-Produkte

Zahnweiß-Zahncremes finden sich in vielen Ausführungen für die natürliche oder die stärkere Aufhellung. Sie enthalten deutlich mehr und stärkere Putzkörper als normale Zahncremes. Der aufhellende Effekt tendiert in Untersuchungen allerdings meist gegen null. So genannte Whitening-Gels oder Whitening-Stripes werden für eine bestimmte Zeit auf die Zähne aufgebracht. Enthalten sind bleichende Wirkstoffe wie Chlordioxin oder Natriumchlorid. Zahnbleichmittel mit Wasserstoffperoxid darf seit 2012 nur noch an Zahnärzte abgegeben werden. Die im Handel frei verfügbaren Bleaching-Produkte zeigen in Testergebnissen nicht unbedingt die effektivsten Aufhellergebnisse. Hier ist und bleibt Wasserstoffperoxid das Mittel der Wahl, um bis zu einer Nuance hellere Zähne zu erhalten.

Fazit für schöne, belagfreie und weißere Zähne

Die Grundpflege der Zähne setzt den Maßstab. Verschiedene Hausmittel mit antibakterieller Wirkung können bevorzugt für die Mundspülung unterstützend eingesetzt werden. Hilfsinstrumente wie ein Zahnscaler und der Zahnsteinradierer sind bei ordnungsgemäßem Einsatz geeignet, um härtere Beläge zu lösen. Mehrschichtiger, harter und verfärbter Zahnstein sowie die Aufhellung der Zähne gehören in die Profihand. Angst vor der Zahnsteinentfernung beim Zahnarzt braucht niemand zu haben, einmal jährlich übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Die professionelle Zahnreinigung (ein- bis zweimal im Jahr), bei der sämtliche Beläge und leichte Verfärbungen gründlich beseitigt werden, ist eine optimale Grundlage für das Zahnpflege-Programm zuhause.

Ein gesundes Maß bei weißen Zähnen

Gepflegte Zähne gehören zu einem guten Allgemeinbild einfach dazu, denn das Gegenteil der ungepflegten Zähne fällt sofort in Auge. Doch strahlend weiße Zähne können zu einem Anzeichen von Narzissmus (Was ist ein Narzisst?) gehören. Eine gute Zahlpflege ist wichtig, doch sollte man auch dabei nicht übertreiben. Strahlen die Zähne unvermittelt plötzlich in einem perfekten Weiß – in den USA wird dieses als „toilet-bowl white“ (also „kloschüsselweiß“) bezeichnet – kann dieses auf andere Menschen unnatürlich oder gar abschreckend wirken.


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