Zahnfüllungen aus Amalgam sind umstritten - welche Alternativen gibt es?


Seit nahezu 200 Jahren wird die Amalgamzahnfüllung als Standard in Europa verwendet - und fast genauso lang, ist sie bereits umstritten. Denn das Füllmaterial besteht aus einer Legierung mit dem hochgiftigen Schwermetall Quecksilber. Doch ist die Zahnfüllung schädlich für die Gesundheit und welche Alternativen gibt es?

Was genau ist eine Amalgamfüllung?

Amalgam ist der Oberbegriff für eine Legierung, die zu 50 Prozent aus dem giftigen Schwermetall und zur anderen Hälfte aus Zinn, Zink, Kupfer und Silber besteht. Als Zahnfüllmaterial ist sie geeignet, da sie eine nahezu fehlertolerante Verarbeitung ermöglicht und zudem nur eine kurze Aushärtezeit notwendig ist. Auch der geringe Zeitaufwand und die geringen Kosten sprechen für das Füllmaterial. Da Amalgam zudem antibakteriell wirkt, wird verhindert, dass sich Karies weiter ausbreitet. Das Füllmaterial weist zusätzlich eine hohe Haltbarkeit auf. Sowohl beim Einsetzen der Füllung als auch bei deren Entfernung entstehen allerdings Quecksilberdämpfe. Da es sich um eine Legierung mit Schwermetall handelt, gilt Amalgam als Sondermüll. Neben den positiven Aspekten, weist das Füllmaterial auch einige weitere Nachteile auf. So weicht die Farbe sehr stark von der natürlichen Farbe der Zähne ab, weshalb die Legierung nur in nicht-sichtbaren Bereichen eingesetzt wird. Auch ein metallischer Geschmack im Mund oder eine allergische Reaktion können hervorgerufen werden.

Amalgamfüllung


Ist das Füllmaterial schädlich für die Gesundheit?

Immer wieder steht die Amalgamfüllung in der Kritik. Doch dazu, ob Amalgam tatsächlich gesundheitliche Probleme hervorrufen kann, gibt es bisher keine Studie, die dies nachweist. Dass durch die Zahnfüllung eine geringe Menge Quecksilber in den Körper aufgenommen wird, ist hingegen unbestritten. Die Wissenschaft ist sich jedoch nicht darüber einig, ob diese geringe Menge bereits ausreicht, um Gesundheitsschäden zu verursachen.

Die EU-Kommission will die Amalgamfüllung verbieten

Dennoch prüft die EU, ob bis zum Jahr 2030 vollständig auf Amalgam verzichtet werden muss. Bereits seit Mitte 2018 gilt, dass das Füllmaterial nicht mehr bei Kindern unter 15 Jahren sowie Schwangeren und Stillenden zum Einsatz kommen darf. Anfang 2019 folgte dann das Verbot für die Verwendung von Quecksilber in loser Form. Einige EU-Länder wie beispielsweise Schweden, Dänemark oder Norwegen sind bereits einen Schritt weitergegangen und verzichten vollständig auf die Legierung. Auch Finnland, Italien und weitere EU-Länder wollen bis 2030 aussteigen. Der Grund für die Prüfung der EU-Kommission ist jedoch nicht in den möglichen Gesundheitsschäden begründet, sondern im Umweltschutz. Denn da Amalgam nicht abbaubar ist, stellt es eine Belastung für die Umwelt dar.

Welches alternative Füllmaterial gibt es?

Es gibt Alternativen zu der Amalgamzahnfüllung. Allerdings wird von der Krankenkasse lediglich die Kosten für Amalgam übernommen. Entscheidet sich der Patient für ein anderes Material, bekommt er lediglich den Gegenwert der Amalgamfüllung erstattet und trägt die restlichen Kosten selbst. Alternativ kann zum Beispiel auf Kunststoff zurückgegriffen werden. Allerdings nutzt sich dieses relativ schnell ab, weshalb es nach 3-5 Jahren erneuert werden muss. Negativ ist zudem, dass das Material zu Verfärbungen neigt. Eine Kompositen-Füllung besteht zu 80 Prozent aus fein gemahlenem Keramikpulver und zu 20 Prozent aus Kunststoff. Dieses Füllmaterial bietet den Vorteil, dass es durch das Keramik sehr stabil ist (rund 8 Jahre und länger) und zudem ein ähnliches Aussehen wie ein echter Zahn aufweist. Die haltbarste Alternative zu Amalgam ist die Keramikfüllung, die bis zu 15 Jahre und länger hält. Zudem wird Keramik gut vom Körper vertragen und sieht dem natürlichen Zahn am ähnlichsten. Auch Verfärbungen sind mit dem Füllmaterial nicht zu befürchten. Eine Keramikfüllung ist jedoch wesentlich kostenintensiver als eine Amalgamfüllung. Beispielsweise gibt eine professionelle Beratung und Aufklärung durch den Zahnarzt in Frankfurt Aufschluss darüber, welches Füllmaterial in dem individuellen Fall am besten geeignet ist und welche Kosten entstehen.


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